Rote Weintrauben werden nach der Lese in einer Mühle vorsichtig zur sogenannten Maische gequetscht, die bis zu einem Monat vergoren wird. In dieser Zeit lösen sich die Farbstoffe aus der Traubenschale, der Saft wird rot. Außerdem wandeln Hefebakterien pilze den Zucker in Alkohol um. Danach wird die Maische gekeltert, also ausgepresst, der so entstandene Wein wird zum weiteren
Ausbau in Tanks oder Fässer gefüllt. Speziell hochwertige Weine reifen in Holzfässern und entwickeln so einen vollen Geschmack. Unter den hochwertigen Weinen sind die sogenannten
Garagenweine besonders zu nennen, die aus kleinen Weingütern stammen und in Barrique-Fässern reifen. Die Dauer des Ausbaus kann sich je nach Weinart und gewünschter Qualität über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Jahren erstrecken. Berühmte Rotweinreben sind zum Beispiel Spätburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot oder Dornfelder.
Herkunft
In der Nähe von Damaskus (Syrien) soll schon vor 8000 Jahren eine Pressanlage für Wein gestanden haben. Das geistvolle Getränk war eben schon in der Antike als Heil- und Genussmittel geschätzt. Die ersten Weine, die gekeltert wurden, waren vermutlich Rotweine. Heute werden Rotweine auf allen Kontinenten hergestellt.
Saison
In Mitteleuropa findet die Lese in der Regel vom Spätsommer bis in den Herbst statt. Die jungen Rotweine kommen dann erstmals im Folgejahr in den Handel, solche, die länger ausgebaut werden, entsprechend später. Grundsätzlich hat Rotwein das ganze Jahr über Saison.
Geschmack
Je nach Rebsorte, Weinanbaugebiet und Art des Ausbaus können Rotweine komplexe Aromen entwickeln. Das Spektrum reicht von Tabak- und Holznoten über Vanille, Beeren, dunkle Früchte bis hin zu Gewürznuancen. Doch auch Rotwein ist nicht vor typischen
Weinfehlern wie Korken oder Oxidationserscheinungen gefeit, die den Geschmack beeinflussen oder verderben.
Verwendung
Rotwein schmeckt solo oder zum Essen getrunken, etwa zu Gerichten der
Mittelmeerdiät. Er passt gut zu Gegrilltem, Wild, Fleischgerichten in dunklen Soßen und Steak. Die optimale Trinktemperatur liegt zwischen 15 und 18° C. In der Küche lässt sich Rotwein vielseitig einsetzen, sei es als Marinade für Fleisch oder für aromatische Soßen. Beliebte Desserts: in Rotwein gedünstete Birnen oder
Rotweincreme.
Aufbewahrung
Wein ist ein empfindliches Getränk, dessen Geschmack sich bei Lagerung mit der Zeit verändert. Licht, Erschütterung und Wärme schaden dem Getränk. Lagern Sie die Flaschen also dunkel und kühl und bewegen Sie sie möglichst nicht. Flaschen, die mit Naturkorken verschlossen sind, sollten Sie liegend aufbewahren, damit der Korken nicht austrocknet und undicht wird. Flaschen mit Schraubverschluss oder Kunststoffkorken können auch prima stehend gelagert werden.
Haltbarkeit
Die Haltbarkeit eines Rotweines hängt vom Säure-, Zucker-, Gerbstoff- und Alkoholgehalt ab. Grundsätzlich sind die meisten Rotweine aufgrund ihrer Struktur länger lagerfähig als Weißweine. Ein kräftiger Wein hält meistens um die fünf Jahre, gute Qualitäten auch bis zu 20. Eine geöffnete Flasche Rotwein sollten Sie in den Kühlschrank stellen und innerhalb von zwei bis fünf Tagen verbrauchen, da sich der Geschmack an der Luft schnell verschlechtert. Dabei lassen sich junge Weine ein wenig länger angebrochen aufbewahren als reife Weine. Leider sind auch Rotweine, egal wie alt, nicht davor gefeit: Wenn der
Wein korkt, ist er in der Regel nicht mehr genießbar und muss entsorgt werden. Im Restaurant können Sie geschlossene Flaschen vorkosten. Korkt die Flasche, können Sie den
Wein ablehnenNährwert/Wirkstoffe
Rotweine enthalten in der Regel zwischen 9 und 14 Vol.-% Alkohol. Wie für alle alkoholischen Getränke gilt: maßvoll mit Genuss! Rotwein hat einen Brennwert von ca. 73 kcal bzw. 306 kJ pro 100 ml.