Was sind die häufigsten Weinfehler?
Korkgeschmack und andere Weinfehler sorgen dafür, dass ein Wein kaum oder nicht mehr genießbar ist. Manchmal lassen sich diese Fehler beheben, doch bei starker Ausprägung ist der Wein nicht mehr zu retten. Zu unterscheiden sind Weinfehler von Weinmängeln, die zwar die Qualität des Getränks mindern, aber nicht als fehlerhaft gelten. Daneben weisen einige Weine Eigennoten auf, die ungewöhnlich und für manche unangenehm schmecken, aber beabsichtigt sind.
Der sogenannte Korkschmecker oder Korkton ist der wohl bekannteste Weinfehler. Wenn ein Wein „Korken hat“, schmeckt er muffig und schimmelig, was sich nicht rückgängig machen lässt. Schätzungen zufolge sind hiervon zehn Prozent aller Weine mit Naturkorken betroffen. Ursache sind Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen am Korken.
Ebenfalls schimmelig schmeckt und riecht ein Wein, der einen Fasston aufweist. Der modrige Geruch erinnert an feuchte Erde und lässt sich auf Schimmelpilze zurückführen. Sie entstehen, wenn Weinfässer vor ihrer Befüllung unzureichend gereinigt werden. Ein Wein mit leichtem Fasston ist nach längerem Belüften eventuell noch genießbar, bei einem stark ausgeprägten Fasston ist der Wein leider ruiniert.
Ein weiterer häufiger Weinfehler ist die Oxidation. Sie äußert sich durch einen schalen, manchmal sogar ranzigen Geruch und Geschmack. Oxidation tritt vor allem bei älteren Weinen auf, bei denen die konservierende schwefelige Säure über die Jahre der Lagerung hinweg abgebaut wurde. Bei jüngeren Weinen kann in seltenen Fällen eine ungenügende Schwefelung bei der Herstellung zu dem Weinfehler führen. Der Sauerstoffanteil in der Flasche kann in den genannten Fällen bestimmte Aromaträger oxidieren und den Wein ungenießbar machen. Grundsätzlich gewinnen viele Rotweine nach dem Öffnen der Flasche durch die Zufuhr von Sauerstoff, da der Oxidationsprozess jedoch nicht mehr gestoppt werden kann, sollte der Wein zeitnah verbraucht werden. Im Frühstadium der Oxidation, der sogenannten Firne, kann man den Wein noch genießen, man hat jedoch nicht mehr die volle Aromenvielfalt. An der frischen Luft verfällt der Wein dann jedoch sehr schnell. Ist der Prozess bereits fortgeschritten, sollte der Wein nicht mehr konsumiert werden.
Doch auch zu viel Schwefel kann zu fehlerhaftem Wein führen. Eine Überschwefelung erkennen Sie am stechenden Geruch nach abgebrannten Streichhölzern. Sie können versuchen, den Wein durch Belüften zu retten, was jedoch nur bedingt möglich ist. Ist der Fehler nicht allzu stark ausgeprägt, lässt sich der Schwefelgeruch auf diese Weise reduzieren.
Zu warme Gärung, bestimmte Hefen oder Fungizide, die Weinberge vor Pilzbefall schützen sollen, können dazu führen, dass sich der Stoff Hydrogensulfit im Wein bildet. Entfernt der Winzer den Stoff nach der Gärung, ist alles in Ordnung. Ansonsten aber reagiert er mit dem Alkohol und es entstehen sogenannte Ethylmercaptane, die nach faulen Eiern, Zwiebeln, Knoblauch oder Blumenkohl riechen. Dieser verkürzt Mercaptan genannte Weinfehler lässt sich nicht beheben.
Das „Mäuseln“ ist ein sehr selten vorkommender Weinfehler, bei dem Weine einen strengen, Geschmack nach Kanal, Gülle oder Kuhstall aufweisen. In leichter Ausprägung sind diese Weine dennoch trinkbar, bei stärkerem „Mäuseln“ ist der Wein jedoch kein großer Genuss.