Gerste ist das älteste Getreide der Menschheitsgeschichte: Sie gilt als "das" Urkorn und ist eine jener Zutaten, die nach deutschem Reinheitsgebot zum Bierbrauen verwendet werden dürfen. Aber das Gerstenkorn kann viel mehr: Gerstenmehl oder Graupen sind die Grundlage vieler Getränke und Gerichte.
Wissenswertes über Gerste
Wie archäologische Funde beweisen, gab es das Urkorn bereits vor 800.000 Jahren. Kultiviert wird es seit 10.000 Jahren, wobei der Vordere Orient und Zentralasien den Anfang machten. In der Antike galt Gerste als wichtiges Grundnahrungsmittel, das von griechischen Olympioniken ebenso sehr geschätzt wurde wie von römischen Gladiatoren.
Heute ist das Getreide weltweit auf allen Kontinenten zu finden und kommt in verschiedenen Bereichen zum Einsatz: Während Wintergerste primär als Tierfutter genutzt wird, findet Sommergerste zum Bierbrauen sowie zur Herstellung von Grütze, Graupen und Mehl Verwendung. Gerste ist eine jener Getreidearten, die als Erste erntereif sind: So können die Ähren hierzulande – je nach Witterung und Lage – bereits Ende Juni bis Ende Juli geerntet werden.
Einkauf, Lagerung und Küchentipps für Gerste
Auch wenn das Getreide traditionsgemäß in erster Linie als Gerstenmalz für die Bierherstellung genutzt wird: Aus dem Korn lassen sich nicht nur gute Biere brauen, sondern auch leckere Speisen zubereiten. Von der leckeren
Graupensuppe beziehungsweise deftigen
Gerstensuppe mit Speck, Kartoffeln und Gemüse bis zum marokkanischen Nationalgericht Couscous, dessen Grieß aus Hartweizen, Hirse oder Gerste hergestellt werden kann: Es lohnt sich, dieses Geschenk der Natur in den Speiseplan aufzunehmen. Übrigens lassen sich damit auch herzhafte Brote backen, wobei das Mehl – ähnlich wie Hafer, der in unserem Rezept für
Haferflockenplätzchen zum Einsatz kommt – nur einen geringen Kleberanteil besitzt. Aufgrund seiner geringen Klebeeigenschaften sollte Gerstenmehl nur in Verbindung mit anderen, glutenhaltigeren Mehlsorten verwendet werden.
Gut zu wissen: Neben den Ähren kann auch das Gerstengras verwendet werden. In getrockneter und gemahlener Form – also als Gerstengraspulver – ist es besonders lange haltbar. Lesen Sie auch unseren Beitrag über die
Wirkung von Gerstengras.
Bei richtiger Lagerung ist das Getreide problemlos einige Jahre haltbar. Ob als Mehl, Vollkorngetreidekörner oder Gerstengraupen aus Rollgerste: Optimal ist eine dunkle, trockene Lagerung in gut verschlossenen Verpackungen, die auch vor Mottenbefall schützen.