Der Brauch, zu St. Martin eine gebratene Gans zu essen, hat seinen Ursprung wohl zum einen darin, dass der Martinstag im Mittelalter den Beginn der 40-tägigen vorweihnachtlichen Fastenzeit einläutete. Am letzten Tag vor Beginn dieser Fastenzeit konnten die Menschen noch einmal richtig schlemmen. Vielleicht auch ein Grund, warum gerade an diesem Tag in vielen Regionen süße
Weckmänner verschenkt und vernascht werden.
Außerdem waren am Martinstag traditionell die Steuern fällig. Die Bauern zahlten häufig in Naturalien, oft in Gänsen, so dass sie im Winter weniger Tiere durchzufüttern hatten.
Ein Ursprung des Martinsgans-Essens könnte auch einer Legende aus dem Leben des Heiligen Martin liegen: So soll er sich, als man ihn zum Bischof von Tours erheben wollte, in einem Gänsestall versteckt haben. Die Gänse schnatterten jedoch so laut, dass Martin entdeckt wurde.