Schupfnudeln sind eine leckere Abwechslung zu Pasta, Klößen oder Kartoffeln: Erfahren Sie alles über die gerollten Fingernudeln und lassen Sie sich von den leckeren Schupfnudeln-Rezepten inspirieren.
4 Portionen
Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)
Energie
Kalorien
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Ihren Namen verdanken die Schupfnudeln dem Ausdruck "schupfen". Damit ist die rollende Handbewegung beim Formen des Teiges gemeint. Traditionell dürfen in Bayern und Baden-Württemberg auf keinem Weihnachtsmarkt oder Stadtfest Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck fehlen. Das Gericht wird in großen gusseisernen Pfannen braun gebraten und warm gehalten.
Die gerollten Teignudeln blicken auf eine lange Geschichte zurück: Bereits im 17. Jahrhundert "schupften" Soldaten aus ihrer Mehlration und Wasser längliche Nudeln, um sie anschließend zu kochen oder in Fett zu backen. Weizenmehl, Roggenmehl, Ei und Salz sind noch heute Grundzutaten, wie bei dem Rezept für Schupfnudeln mit Kraut. Erst als die Kartoffel in Europa Einzug hielt, erweiterten sich die Zubereitungsmöglichkeiten. Viele Regionen erheben Anspruch auf Echtheit und Ursprünglichkeit des originalen Schupfnudeln-Rezeptes, was sich jedoch kaum beweisen lässt.
Schupfnudeln-Rezepte sind durch ihre regionalen Ausprägungen sehr variantenreich. Die Fingernudeln lassen sich als Süßspeise mit Zimt und Zucker, Kompott, Mohn oder Apfelmus genießen. Oder herzhaft mit frischem Gemüse, Kraut oder Fleisch. In der österreichischen, böhmischen und altbayerischen Küche bekommen Sie süße Mohnnudeln oder Schulanky serviert. Die Alemannen und Pfälzer bezeichnen die Fingernudeln aufgrund ihrer Form humorvoll als "Bubenspitzle". In Österreich und in manchen Regionen Deutschlands setzte sich der Begriff "Grumbieranüdile" oder "Erdepfebaunkerl" durch. Mit Erdapfel ist die Kartoffel gemeint, auf Schwäbisch "Grumbiera". Trotz allem gilt: Sauerkraut und gewürfelter, geräucherter Speck sind die perfekten und beliebtesten Partner für leckere Schupfnudeln. Aus dem Kartoffelteig können Sie übrigens zwei weitere Beilagenklassiker zubereiten: Gnocchi und Knödel.
Die italienischen Nocken unterscheiden sich lediglich in der Form von den Schupfnudeln, die Grundzutaten für den Teig sind die gleichen. Bärlauch Gnocchi erhalten durch den wilden Knoblauch eine besondere Würze, auch Tomaten, Spinat oder Kürbis verfeinern die italienische Spezialität. Für Kartoffelknödel können Sie ebenfalls den Schupfnudeln-Teig verwenden und zum Beispiel geröstete Kartoffelknödel als Hauptgericht zubereiten. Für welche Form von Schmankerl Sie sich auch entscheiden: Das Gelingen von Schupfnudeln, Gnocchi und Knödeln hängt maßgeblich von der richtigen Kartoffelsorte ab. Nehmen Sie immer mehligkochende Knollen – Tipps zum Einkauf finden Sie in unserem Ernährungsspecial Kartoffeln. Übrigens: Für ungarische Lángos werden ebenfalls Kartoffeln verarbeitet. Sie kommen traditionell in den Fladenteig.