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Alle LebensmittelImmunstärkend, keimtötend, gut für die Haut und zum Abnehmen: Cistustee werden viele Wirkungen zugeschrieben. Sogar vor dem Coronavirus soll er schützen. Diese Aussagen sind aus wissenschaftlicher Sicht unhaltbar. Dennoch kann die ein oder andere Tasse des Tees guttun.
Viele Menschen schwören seit jeher auf die wohltuenden Effekte von Kräutertee – und tatsächlich sind manche Wirkungen nachgewiesen. So kann Salbeitee Halsschmerzen lindern und Fencheltee Blähungen. Tees mit entsprechendem Wirkungsnachweis sind als Arzneitees gekennzeichnet. Die heilenden Effekte wurden vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft und für gegeben befunden. Anders sieht es mit normalen Tees aus, die als Lebensmittel auf den Markt kommen. Sie dürfen nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen beworben werden. Der Cistustee gehört zu dieser Kategorie. Heilsversprechen aller Art sind also im Hinblick auf die Zistrosenblätter, die von einer im Mittelmeerraum seit Jahrtausenden genutzten Heilpflanze stammen, nicht erlaubt.
Wer nicht auf wundersame Effekte von Cistus incanus, so der botanische Name, hofft, kann den Tee aber einfach als Genussmittel verwenden. Grundsätzlich tut bereits die Wärme gut und die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe haben zumindest in Tier- und Zellversuchen eine antivirale Wirkung entfaltet. Hier verhält es sich ähnlich wie mit einer heißen Zitrone bei Erkältungen: Der Trunk wird den Infekt nicht heilen, kann aber die Symptome lindern. Allerdings sollten Sie beachten, dass Cistustee Nebenwirkungen haben kann. So lösen Zistrosenblätter bei manchen Menschen allergische Reaktionen oder Magenbeschwerden aus. Die Wirkung von Cistustee in der Schwangerschaft ist bislang nicht untersucht.
Grüner Tee und schwarzer Tee stammen von der gleichen Pflanze. Die botanische Herkunft sagt also nichts darüber aus, welche der beiden Teesorten gesünder ist. Aufgrund ihres Koffeingehalts haben beide eine anregende Wirkung. Grüner Tee enthält im Gegensatz zu schwarzem Tee zusätzlich die Aminosäure L-Theanin. Sie kann den anregenden Effekt des Koffeins abmildern und entspannend und beruhigend wirken. Grüner Tee zählt zudem zu den entwässernden Tees.
Ungesüßt und ohne Milch getrunken, sind beide Tees frei von Kalorien. Als Bubble Tea zubereitet allerdings nicht mehr, da sie dort mit gesüßter Kondensmilch und Fruchtsaft gemischt werden. Dem fermentierten Teegetränk Kombucha wird ebenfalls Süße in Form von Zucker beigefügt. Im Gegenzug liefern sie signifikante Mengen an Fluorid und Polyphenolen, einer Untergruppe der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Für die Herstellung von grünem Tee werden die Blätter der Teepflanze jedoch nur getrocknet, für schwarzen Tee dagegen zusätzlich maschinell zerkleinert und in einer feuchten Umgebung fermentiert, bis sich ihre Farbe ändert. Durch den Fermentierungsprozess geht ein Teil der im Tee enthaltenen Polyphenole verloren, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. In dieser Hinsicht ließe sich der weniger verarbeitete grüne Tee als gesünder bezeichnen.
Den sekundären Pflanzenstoffen wird unter anderem ein vorbeugender Effekt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugeschrieben. Zudem sollen sie entzündungshemmend wirken und die Killerzellen des Immunsystems anregen. Damit könnten bestimmte Verbindungen aus der Gruppe der Polyphenole möglicherweise sogar eine krebsvorbeugende Wirkung haben. Das in beiden Tees enthaltene Fluorid beugt zusätzlich Karieserkrankungen vor und leistet damit einen Beitrag zur Zahngesundheit. Wer Süßigkeiten zur Tea Time genießt, macht diesen Effekt allerdings zunichte.
Bei leichten Magen- und Darmbeschwerden können sich hingegen besonders die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbstoffe positiv auswirken. Der Tee kann damit als Hausmittel gegen leichte Beschwerden in diesem Bereich eingesetzt werden. Bei anhaltenden Magen-Darm-Problemen sollte allerdings ein Arzt aufgesucht werden.
Personen mit niedrigen Eisenwerten sollten weder grünen noch schwarzen Tee unmittelbar zu den Mahlzeiten trinken. Das in der Nahrung enthaltene Eisen kann mit den Polyphenolen aus dem Tee eine schwer lösliche Verbindung eingehen. In der Folge kann der Körper das Eisen nicht mehr so gut verwerten.
Tatsächlich ist laut Novel-Food-Verordnung nur das Kraut Cistus incanus L. Pandalis als Lebensmittel in der EU zugelassen. Allerdings ist die Frage, ob die Blätter anderer Sorten der Zistrose nicht schon langjährig verwendet werden und deshalb kein neuartiges Nahrungsmittel sind, ungeklärt. Hier schwelt noch ein Streit zwischen den Anbietern und der Zulassungsbehörde. Unterdessen wird Cistustee oft mit dem Hinweis "Aufgrund von EU-Richtlinien ist es nicht mehr erlaubt, Cistus incanus als Lebensmittel anzubieten" verkauft und die Entscheidung dem Verbraucher überlassen. Ist Ihnen das zu heikel, können Sie natürlich auch anderweitig etwas für Ihr Wohlbefinden tun und zum Beispiel unsere immunstärkenden Rezepte ausprobieren.