Sind rohe Holunderbeeren giftig?
Holunderbeeren enthalten im rohen Zustand das schwache Gift Sambunigrin. Es kann nach dem Verzehr – wie übrigens auch rohe Vogelbeeren – Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen. Holunderbeeren sollten daher auf keinen Fall roh verzehrt werden. Weil das Sambunigrin erst durch Erhitzen seine giftige Wirkung verliert, empfiehlt sich eine Verarbeitung zu Saft, Sirup oder herzhaften Speisen. Holunderbeersaft ist ein guter Vitamin-C-Lieferant. Es trägt unter anderem zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Während man die Holunderblüten zwischen Mai und Juni sammeln kann, werden die Beeren in den Monaten August und September geerntet. Reife Beeren sind von dunkelvioletter oder schwarzer Farbe. Sie haben einen leicht säuerlichen, herben Geschmack, der vielseitig eingesetzt werden kann.
• Holunderbeersaft ist eine besonders beliebte Form der Zubereitung. Er schmeckt, wie die Früchte, etwas säuerlich und herb, kann jedoch durch Beigabe von Zucker auch stärker gesüßt werden. Pro Kilo Beeren gibt man hierfür 250 ml Wasser in einen Topf und lässt beides etwa 20 Minuten kochen. Nach dem Abseihen kann nach Belieben gesüßt werden. Die Flüssigkeit kann beispielsweise pur getrunken oder als Beigabe für verschiedene Mischgetränken verwendet werden.
• Fertiger Holunderbeersaft kann auch zu Holundersirup weiterverarbeitet werden. Hierfür kocht man ihn mit Zucker im Verhältnis 1:1 auf. Der Sirup verfeinert beispielsweise Desserts wie Eiscreme, Puddings oder verschiedene Kuchen.
• Das säuerliche Aroma der Beeren kann auch mit Herzhaftem kombiniert werden – beispielsweise mit verschiedenen Fleischgerichten. Zu Steak passt eine Soße aus Zwiebeln, Rotwein, Gewürzen und Holunderbeersaft. Alternativ lässt sich aus Holunderbeeren eine vitaminreiche Fliederbeersuppe oder Holundermarmelade zubereiten.