Warum galt der Tokajer als „König der Weine“?
Antwort in aller Kürze
Der Tokajer galt als „König der Weine“, weil er im 18. Jahrhundert wegen seiner hohen Qualität in europäischen Königshäusern geschätzt wurde. Seine Herstellung ist aufwendig und gelingt nur unter speziellen klimatischen Bedingungen, die Edelfäule begünstigen.
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Der Tokajer stammt aus dem Weinanbaugebiet Tokaj im nördlichen Ungarn sowie der südlichen Slowakei. Im 18. Jahrhundert galt der Weißwein als der edelste Wein weltweit. Als „König der Weine“ und „Wein der Könige“ wurde er deshalb bezeichnet, weil er aufgrund seiner hohen Qualität in sämtlichen Königshäusern Europas getrunken wurde. Auch heute noch gelten die Likörweine „Tokajli Aszú“ und „Tokaji Eszencia“ unter Kennern als besonders hochwertige Edelweine.
Die Herstellung ist sehr aufwendig und risikoreich, weil sie ganz bestimmte klimatische Bedingungen voraussetzt. Nur wenn am Rebstock eine Edelfäule entsteht, lassen sich die herausragenden Tokajer-Weine keltern. Die Haut der Trauben wird durch die Bakterien perforiert, sodass die Feuchtigkeit verdunsten kann. Zurück bleiben rosinenartige Trauben mit einer besonders hohen Zuckerkonzentration.
Begünstigt wird die Edelfäule durch die häufig warmen und nebelreichen Herbste der Region. Außerdem profitiert der Wein von den heißen und trockenen Sommern, die in dem Gebiet üblich sind. Das ungarische Tokajer-Anbaugebiet steht seit 2002 auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes.