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Alle LebensmittelDie Wurst wirkt rosig, das Fruchtgummi erstrahlt in leuchtendem Rot oder sattem Orange: Farbstoffe verleihen Lebensmitteln eine attraktive Optik, die wir mit Frische und Qualität assoziieren. Lesen Sie, welche Farbgeber es gibt – und ob sie gesundheitliche Auswirkungen haben.
Lebensmittelfarbstoffe sind Zusatzstoffe, die für ein ansprechendes Äußeres sorgen. Würde beispielsweise abgepackte Wurst nicht gefärbt, sähe sie grau und unappetitlich aus. Während hier der natürliche Oxidationsprozess die Ursache ist, kommt es bei der industriellen Verarbeitung von Nahrungsmitteln zu Farbverlusten, die wiederum mit Farbstoffen ausgeglichen werden. Bei von Haus aus zu blassem oder farblosem Essen helfen die Schönmacher nach. Farbstoffe in Lebensmitteln sind als Zusatzstoffe – lesen Sie hierzu auch, welche Funktion Zusatzstoffe in Lebensmitteln haben – zulassungspflichtig. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüft sie auf ihre Unbedenklichkeit und sie müssen in der Zutatenliste mit ihrer E-Nummer oder namentlich aufgeführt sein.
Nur wenige der rund 40 zugelassenen Einfärber sind natürliche Farbstoffe, weitaus häufiger kommen synthetische Farbstoffe zum Einsatz. Aus der Natur dienen etwa sekundäre Pflanzenstoffe wie die in Beeren vorkommenden Anthocyane oder Carotin als Färbemittel. Letzterem verdanken unter anderem Karotten ihre Farbe. Künstliche Farbstoffe sind teilweise im Labor hergestellte Nachbildungen dieser natürlichen Substanzen (naturidentische Farbstoffe) oder rein synthetische Verbindungen. Zu den bekanntesten und zugleich umstrittensten zählen Azofarbstoffe wie Chinolingelb (E 104), Cochenillerot (E 124) und Tartrazin (E 102).
Einem natürlichen Lebensmittelfarbstoff wie dem grünen Chlorophyll werden positive Auswirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. So sollen sekundäre Pflanzenstoffe das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Krebs senken. Anders sieht es mit den rein künstlichen Farbstoffen aus. Wie manche Konservierungsstoffe können Sie allergieähnliche und allergische Symptome auslösen. Dazu zählen Hautausschläge, Kopfschmerzen und Atemnot. Bei einigen Azofarbstoffen haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass sie Hyperaktivität (ADHS) begünstigen. Die EFSA hat daraufhin angeordnet, dass auf entsprechenden Produkten der Warnhinweis "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen" aufgedruckt sein muss.
Abgesehen von dieser Einschränkung gelten synthetische und natürliche Farbstoffe in Lebensmitteln nach heutigem Kenntnisstand als unbedenklich. Ob und welche Wirkungen im komplexen Zusammenspiel mit anderen Nahrungszusätzen und Umwelteinflüssen auftreten können, lässt sich aber nicht sagen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, weil er zum Beispiel Allergiker ist oder eine Grunderkrankung hat, meidet am besten vor allem die künstlichen Farbstoffe. So werden auch keinesfalls die von der EFSA für manche Stoffe vorgegebenen täglichen Höchstmengen überschritten.