Was unterscheidet Baden von anderen deutschen Weinbaugebieten?
Baden ist mit 16.000 Hektar Rebfläche das drittgrößte deutsche Weinbaugebiet. Das besonders milde und sonnige Klima der Region bringt Baden eine Sonderstellung im Vergleich zu den anderen 12 deutschen Weinbaugebieten ein: Es wird als einziges Gebiet der Weinbauzone B der Europäischen Union zugeordnet. Baden liegt damit in der gleichen Weinbauzone wie unter anderem alle österreichischen Weinregionen sowie die französischen Anbaugebiete Elsass, Lothringen, Champagne, Jura, Savoie und das Loiretal. Außerdem sind einzelne Regionen in der Slowakei, Slowenien, Rumänien Tschechien und Luxemburg der Weinbauzone B zugeordnet. Badische Winzer müssen daher andere Vorschriften bei der Weinherstellung beachten als die Winzer im übrigen Deutschland.
Innerhalb der EU wird zwischen drei Hauptzonen für den Weinbau unterschieden. Dabei herrscht in der Zone A das kühlste Klima, in der Weinbauzone C das wärmste. Zone C wird außerdem in mehrere Subzonen unterteilt. Die Zuordnung zu einer Klimazone entscheidet unter anderem über das Mindestmostgewicht oder darüber, ob die produzierten Weine angereichert, gesäuert oder entsäuert werden dürfen. Ziel dieser Einteilung ist eine weitgehende weinrechtliche Gleichstellung der verschiedenen Weinregionen innerhalb der EU.
Aufgrund des wärmeren Klimas sind die Anforderungen an den Wein aus Baden etwas höher als in den übrigen deutschen Weinbaugebieten, die alle der kühlen Weinbauzone A zugerechnet werden. So dürfen die Weine in Baden nicht so stark angereichert werden, außerdem ist ein höheres Mostgewicht vorgeschrieben, ehe die Weine als Qualitätsweine mit Prädikatsstufe bezeichnet werden dürfen.