Was bedeutet 'Unter Schutzatmosphäre verpackt'?

Die Aufschrift "Unter Schutzatmosphäre verpackt" findet sich häufig auf Verpackungen von Fleisch aus der Selbstbedienungstheke. Es handelt sich dabei um ein Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, das auch als MAP – "Modified Atmosphere Packaging" – bekannt ist. Beim Verpacken unter Schutzatmosphäre wird in keimfreier Umgebung zuerst die normale Luft aus den Produktverpackungen gesaugt und stattdessen ein sogenanntes Schutzgas eingefüllt. So werden Lebensmittel länger haltbar. Ein Schutzgas mit hohem Sauerstoffanteil kann außerdem dafür sorgen, dass die natürliche rote Farbe bestimmter Fleischsorten längere Zeit erhalten bleibt.

Laut Schätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) werden etwa 90 Prozent des Frischfleisches im Selbstbedienungsbereich von Supermärkten unter Schutzatmosphäre verpackt. Auch die Verpackungen von Aufbackbrötchen, Pasta-Spezialitäten aus dem Kühlregal, abgepacktem Käse, Würstchen oder fertig geschnittenem Obst sind mit dem Schutzgasgemisch befüllt. Durch diese Verpackungsmethode soll der Verderb des Produktes durch Mikroorganismen oder chemische Prozesse eingeschränkt werden. Die sogenannte mikrobiologische Stabilität – der Zeitraum, in dem sich Bakterien, Pilze etc. nicht spürbar vermehren – ist bis zum aufgedruckten Verbrauchsdatum des Produktes unter eingehaltenen Lagerbedingungen garantiert.

Das Schutzgas kann unterschiedlich zusammengesetzt sein. In der Regel besteht die Schutzatmosphäre jedoch aus einer Mischung aus Sauerstoff, Kohlendioxid und Stickstoff. In seiner Mengenzusammensetzung unterscheidet sich dieses Gasgemisch von normaler Luft. So arbeiten einige Schutzgas-Varianten mit einer Mischung, die weniger Sauerstoff und wesentlich mehr Stickstoff und Kohlendioxid enthält. Der Restsauerstoff, der in der Verpackung und im Produkt vorhanden ist, wird durch das Befüllen mit der Schutzatmosphäre reduziert.

Schweine- und Rindfleisch wird unter Schutzatmosphäre dagegen meist mit einem als "High O2-MAP" bezeichneten Verfahren verpackt. Das hierbei verwendete Gasgemisch enthält einen höheren Sauerstoffanteil als die normale Luft. Der Sauerstoffgehalt sorgt dafür, dass die Frische des roten Fleisches erhalten bleibt, der Reifeprozess kann sich dadurch verlangsamen. Laut dem BfR ist kein Zusatzrisiko für die Gesundheit der Verbraucher zu erkennen.

Produkte, die unter Schutzatmosphäre verpackt wurden, müssen auf der Verpackung entsprechend gekennzeichnet werden. Eine Kennzeichnungspflicht für das verwendete Gasgemisch besteht hingegen nicht.

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