Beeinflusst die Form des Weinglases den Geschmack des Weins?
Die Form eines Weinglases kann in der Tat das Aroma des Weins beeinflussen. Die menschliche Zunge kann die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter erkennen. Der Geschmack Umami spielt bei der Weinverkostung eine untergeordnete Rolle. Die vier übrigen Geschmacksrichtungen werden an jeweils unterschiedlichen Stellen der Zunge besonders intensiv wahrgenommen, weil sich dort die entsprechenden Rezeptoren konzentrieren: vorne süß, seitlich sauer und salzig, hinten bitter.
Die Beschaffenheit eines Weinglases kann dafür sorgen, dass die ersten Tropfen abhängig vom spezifischen Weinaroma auf unterschiedlichen Stellen der Zunge ankommen. Der Wein wird dann als besonders angenehm wahrgenommen. So eignet sich beispielsweise ein leicht nach außen gewölbter Glasrand besonders für einen säurebetonten Wein: Er trifft zuerst auf der Zungenspitze, die weniger empfindlich auf die Säure reagiert.
Auch weitere Faktoren des Glases spielen eine Rolle beim Genuss des Weins: So sollte beispielsweise der Stiel des Glases lang genug sein, damit man das Weinglas richtig halten und die Hand den Wein nicht erwärmen kann. Ein dünnwandiges Glas sorgt für einen unmittelbareren Kontakt zum Wein. Grundsätzlich sollte sich das Weinglas zur Öffnung hin verjüngen, damit sich die Aromen von Rotwein und Weißwein im Glas konzentrieren können. Der Duft, der beim Trinken in die Nase steigt, hat einen großen Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung beim Weingenuss.