Wussten Sie, dass mehr als 50 Prozent der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird? Durch die Intensivierung des Anbaus geraten die Natur und Biodiversität dort immer mehr aus dem Gleichgewicht: Früher sehr verbreitete Arten wie beispielsweise Feldlerche oder Rittersporn kommen auf Äckern und Wiesen immer seltener vor. Dabei lassen sich gerade im Ökolandbau Flächen so bewirtschaften, dass sie Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten bieten. Bislang jedoch sind derartige Kriterien und Maßnahmen zum Erhalt der Lebensräume und Schutz der biologischen Vielfalt kein verpflichtender Bestandteil der Richtlinien einiger Öko-Anbauverbände.
Über 100 Naturschutzmaßnahmen für mehr Artenvielfalt
Gemeinsames Ziel der Programmpartner:innen ist es daher, ein Naturschutzmodul als Zusatzqualifikation für den Ökologischen Landbau zu etablieren, anhand dessen Biodiversitätsförderung auf landwirtschaftlichen Flächen umgesetzt werden kann. Wissenschaftlich erarbeitet und entwickelt wurde das Modul für Naturschutz vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V.). Dieses besteht aus einem Katalog aus mehr als 100 Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität für Ackerland, Grünland und Landschaftselemente. Daraus können sich teilnehmende Landwirt:innen die für ihren Betrieb und die dortige Umwelt passenden Maßnahmen auswählen. Naturschutzberater:innen unterstützen sie dabei, begleiten die Umsetzung und messen den Erfolg.
Die Beratungen in der Initiative für den ökologischen Obstanbau werden auf Basis der Biodiversitätsrichtlinien des ökologischen Anbauverbandes Bioland e.V. umgesetzt. Der Anbauverband hat diese Richtlinien gemeinsam mit Erzeuger:innen speziell für den Obstanbau erarbeitet.